Vattenfall Wärme Berlin

Wärme aus Strom: Durch intelligente Sektorkopplung kann die Energiewende gelingen. Allerdings müssen neben der Technik auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.
Unsere Chancen
Die Vattenfall Wärme Berlin AG hat ein klares Ziel: klimaneutrale Wärme aus Berlin für Berlin. Dafür bringt das Unternehmen auf Basis seiner Klimaschutzvereinbarung mit dem Senat die urbane Wärmewende voran und unterstützt die Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Um das zu erreichen, endete 2017 die Braunkohle-Nutzung für die Fernwärme-Erzeugung. Bis spätestens 2030 soll auch die Nutzung von Steinkohle auslaufen. Bereits 2020 werden die CO2-Emissionen der Vattenfall Wärme AG auf die Hälfte sinken. Möglich wird das durch effizientere und flexiblere Erzeugungsanlagen sowie durch emissionsärmere Brennstoffe wie Erdgas, Abwärme und Biomasse. Die Biomasse in Form von Holzhackschnitzeln stammt aus regionalen Plantagen mit schnellwachsenden Pflanzen, Landschaftspflegematerial und Waldresthölzern. Die Kriterien dafür regelt die Nachhaltigkeitsvereinbarung mit dem Land Berlin, eine weltweit einzigartige Übereinkunft für feste Biomasse mit regelmäßigem Monitoring.

© Vattenfall Wärme Berlin AG
Highlights
MW Salzspeicheranlage am Standort Reuter C
MW Power-to-Heat-Anlage im Stadtteil Buch
MW Power-to-Heat-Anlage am Kraftwerk Reuter West
Unsere Flexibilität
Für die Vattenfall Wärme Berlin AG ist die Sektorkopplung der entscheidender Erfolgsfaktor für die integrierte Energiewende. Schon heute entstehen 90 Prozent der produzierten Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, zunehmend ergänzt durch Technologien, die mehr erneuerbare Energien ins Netz integrieren können – zum Beispiel „Power-to-Heat“ (PtH), um Wind- und Sonnenstrom-Überschüsse in Wärme zu verwandeln. In den Berliner Stadtteilen Neukölln und Buch sorgen Wärmespeicher für zusätzliche Flexibilität.
Unser Potential
In Spandau errichtet die Vattenfall Wärme Berlin AG derzeit Europas größte Power-to-Heat-Anlage, die Ende 2019 ihren Betrieb aufnehmen soll: Am Kraftwerk Reuter West werden dafür drei elektrisch betriebene Heißwassererzeuger mit je 40 MW Leistung installiert, die auch mit dem 380 Volt-Hochspannungsnetz verbunden sind und dadurch erneuerbaren Strom aus Brandenburg zur Wärmeerzeugung nutzen können. Das Projekt ist Bestandteil der WindNODE-Plattform und ein wichtiger Beitrag zur Netzstabilisierung in der Region. Eine kleinere PtH-Anlage mit fünf MW Leistung ist bereits im Berliner Stadtteil Buch in Betrieb. Ebenfalls 2019 startet Vattenfall Wärme Berlin ein gemeinsames Pilotprojekt mit dem schwedischen Unternehmen SaltX Technology. Die PtH-Anlage im Maschinenhaus Reuter C nutzt Salz als Energiespeicher, genauer: die Umwandlung von Calciumhydroxid in Calciumoxid, wobei große Mengen Wärme gebunden werden. Bei Bedarf lässt sich die chemische Reaktion umkehren und die gespeicherte Energie ins Fernwärmenetz einspeisen. Die Pilotanlage hat kann maximal ein MW elektrische Leistung aufnehmen und bis zu zehn MWh Energie speichern.
© Texte: Vattenfall
„Ohne intelligente Speicher zur Integration der erneuerbaren Energien kann die Energiewende nicht gelingen. Aber auch die Rahmenbedingungen müssen besser werden: Heute ist der Strompreis so hoch, dass sich Power-to-Heat-Anlagen noch nicht lohnen. Hier kann die Politik helfen, etwa durch eine verringerte EEG-Umlage.“
Unternehmensporträt
Die Vattenfall Wärme Berlin AG versteht sich als Wärme-Partner für Berlin, seine Quartiere und Menschen. Das Unternehmen mit 1.700 Mitarbeitern bietet umweltschonende Energie aus einer Hand – von der Erzeugung über die Verteilung bis zu den Kunden. Derzeit sind 1,3 Millionen Haushalte an das 2.000 Kilometer lange Fernwärmenetz angeschlossen, das von elf Heizkraftwerken und 86 Blockheizkraftwerken gespeist wird. Es wächst jedes Jahr um durchschnittlich 20 bis 25 Kilometer, so dass neben 500 Liegenschaften auch 25.000 Wohnungen zusätzlich mit nachhaltiger Wärme versorgt werden können. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz: Jeder neue Fernwärme-Kunde vermeidet rund eine Tonne CO2 pro Wohnung und Jahr.