Berliner Wasserbetriebe

 

Lastmanagement und Integration von Speichertechnologien bei Klärwerken, Ausbau der E-Mobilität: Die Berliner Wasserbetriebe stellen sich den Herausforderungen der Energiewende

Unsere Chancen

Die Berliner Wasserbetriebe gehen die Herausforderungen der künftigen Energieversorgung an. Sie entwickeln intelligente Lösungen für den flexiblen Einsatz ihrer Verbraucher und Erzeuger, um zur Stabilisierung der Netze und zum Gelingen der Energiewende beizutragen. Dabei betrachten sie bestehende und neuartige Speicheroptionen für Biogas, Strom und Wasserstoff. Die Wasserbetriebe schaffen die Voraussetzungen für die Flexibilisierung von Lasten beim Betrieb von Anlagen zur Abwasserbehandlung und Trinkwasseraufbereitung. Die Potenziale für den flexiblen Einsatz von elektrischer Energie werden standortabhängig identifiziert und sollen durch intelligente Steuerungssysteme sowie zusätzliche Energiespeicherkapazitäten in Verbindung mit erneuerbaren Energien nutzbar gemacht werden. Durch intensive Analysen von Energieverbräuchen bestimmen die Wasserbetriebe als Nebeneffekt auch neue Einspar- und Nutzungspotenziale für Strom sowie Wärme, die es dem Unternehmen erlauben, seine Anlagen noch effizienter und klimafreundlicher zu betreiben.

© Berliner Wasserbetriebe

Highlights

MW flexible Last durch Lastmanagement von Klärwerken

Ladepunkte für die E-Flotte

Unsere Flexibilität

Durch technische Maßnahmen im Bereich des Anlagenbetriebes und Investitionen in den Mobilitätssektor schaffen die Berliner Wasserbetriebe Flexibilitäten – etwa beim Energieverbrauch von Klärwerken. Die Einbindung eines Lastmanagementsystems und die Integration von Speichertechnologien werden hier zur Steigerung der energetischen Autarkie führen. So wird beim Klärwerk Schönerlinde, das über drei Windräder mit einer Gesamtleistung von 6 MW verfügt, die Verwendung von unterschiedlichen Batteriespeichertechnologien in Kombination mit einem bestehenden 10.000 Normkubikmeter Gasspeicher geprüft. Das aktuelle Flexibilitätspotenzial von 61 MWh soll somit erweitert werden und es dem Standort ermöglichen, durch die Verwendung intelligenter Steuerungssysteme Faulgas bedarfsgerecht und in Abhängigkeit von der erzeugten Windenergie zu speichern oder zu verstromen.

Durch Investitionen in die E-Mobilität konnten 101 neue Ladepunkte geschaffen und 68 E-Fahrzeuge zugelassen werden. Somit hat mehr als die Hälfte der personenbefördernden Fahrzeuge keinen herkömmlichen Verbrennungsantrieb. Das selbst gesteckte Ziel der Wasserbetriebe sind 80 Prozent bis zum Jahr 2021. Durch gesteuertes Laden können im Idealfall 15 MWh an Flexibilität bereitgestellt werden. Im Co-Working Projekt InfraLab Berlin arbeiten die Infrastrukturunternehmen Berliner Stadtreinigung, Berliner Verkehrsbetriebe und Berliner Wasserbetriebe gemeinsam an Lösungen im Bereich der E-Mobilität.

Unser Potential

Durch Änderungen im jeweiligen Prozess-Leitsystem lassen sich Flexibilitätspotenziale bei hohem Automatisierungsgrad relativ einfach technisch nutzbar machen – auch ohne umfangreiche Investitionen. Darüber hinaus ermöglichen Energiespeicher, Erzeugung und Verbrauch zeitlich zu entkoppeln, um mehr erneuerbaren volatilen Strom zu integrieren sowie Flexibilitäten für den Bedarfsfall vorzuhalten. Die Vermarktung von Flexibilitäten durch die Teilnahme am Strommarkt erweist sich für große Versorgungsunternehmen aufgrund der regulatorischen Komplexität als schwerfällig und derzeit wirtschaftlich uninteressant.

Investitionen in die betriebliche E-Flotte sind für Unternehmen und ihre Beschäftigten sehr interessant und einfach umzusetzen. E-Autos sind beliebt, reduzieren den Ausstoß von umweltschädlichem CO2 und bieten durch gesteuertes Laden die Möglichkeit, positive und negative Flexibilitäten bereitzustellen.

© Texte: Christopher Dreke

„Im Rahmen der Energiewende sind die Berliner Wasserbetriebe durch ihre Prozessstruktur und Maßnahmen im Bereich der Steuerung von Energieverbrauch, -erzeugung und -verbrauch in der Lage ihren Anlagenbetrieb zu flexibilisieren, um somit auf die Integration von volatilen regenerativer Energie zu reagieren.“

Regina Gnirß

Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung, Berliner Wasserbetriebe

© Berliner Wasserbetriebe

Unternehmensporträt

Die Berliner Wasserbetriebe sichern die Trinkwasserversorgung von 3,6 Millionen Menschen in Berlin und reinigen ihr Abwasser mit modernster Technik. Ihr besonderes Augenmerk gilt dem nachhaltigen Management des Wasserkreislaufs. Wasserwerke, Klärwerke und Pumpwerke benötigen jährlich etwa so viel Energie wie 280.000 Einwohner in privaten Haushalten. Die Wasserbetriebe erzeugen schon heute 70 Prozent des Energiebedarfs der Klärwerke und 23 Prozent ihres Gesamtenergiebedarfs durch Biogas-, Solarenergie- und Windkraftanlagen selbst. Damit sind sie einer der größten Energieproduzenten Berlins.

Weitere Flexibilisierungs-Beispiele:

Gläserne Molkerei

Transparenz über Energieverbräuche

Berliner Wasserbetriebe

Lastmanagement und Integration von Speichertechnologien bei Klärwerken

Berliner Stadtreinigung

Innovativer Einsatz von Elektromobilität

FLORIDA-EIS MANUFAKTUR GMBH

Einblick in die erste CO2-neutrale Eisherstellung Deutschlands.

Schaufenster WindNODE Lidl Schwarz Gruppe

GreenCycle Umweltmanagement GmbH

Effiziente Nutzung Erneuerbarer Energie im Handel.

Vattenfall Wärme Berlin

Umwandlung von Strom in Wärme

eZeit Ingenieure

Sektorkopplung auf Gebäude- und Quartiersebene.

BMW Group

Flexibilisierungs-Potentiale der BMW Group

CEMEX AG

Flexibilitäten in Abwärme und Mühlen.

Deutscher Bundestag

Ganzheitliches Energiekonzept für den Sitz des Parlaments