Deutscher Bundestag

Ganzheitliches Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und wirtschaftliche Energieversorgung

 

Unsere Chancen

Der Deutsche Bundestag geht bei der Energiewende voran: Das übergreifende Energieversorgungskonzept des Parlaments verbindet Nachhaltigkeit, hohe Versorgungszuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Komfort. Schon das Wahrzeichen des Gebäudes leistet einen sichtbaren Beitrag zur Energiewende: Die Kuppel von Architekt Norman Foster ermöglicht natürliches Tageslicht und natürliche Belüftung für den Plenarsaal. Hinzu kommt ein komplexes Anlagensystem, das durch die Kopplung der Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung in Verbindung mit Erdspeicherkreisläufen eine hohe energetische und ökologische Qualität garantiert. Um die Auslastung der dezentralen energieerzeugenden Anlagen und Speicher zu erhöhen, sind die Gebäude des Parlaments- und Regierungsviertels zu einem Energieverbund zusammengeschlossen.

© Berliner Zeitung

Highlights

– Einsatz erneuerbarer Energien (Bio-Diesel, Ökostrom, direkte Tageslichtnutzung, freie Kühlung)

– Innovative Lösungen mit Wärme- und Kältespeicher (Umweltkälte)

– Hohe energetische Qualität durch Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (BHKW, Absorptionskälte)

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– BHKW-Gesamtkapazität von 3.200 kW

– 42% der elektrischen Energie und 50% des Jahreswärmebedarfs innerhalb des Energieverbundes der Parlamentsbauten werden gedeckt

– Reduktion der CO2-Emission um bis zu 60% gegenüber Strom- und Fernwärmebezug von einem Energieversorger. Davon ca. 20% durch Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Speicher, weitere 40% durch Einsatz von Biodiesel

Unsere Flexibilität

Je vier Dieselgeneratoren erzeugen mit Biodiesel im Reichstagsgebäude und im Paul-Löbe-Haus den Strom für das deutsche Parlament. Überschüssige Wärme, die weder in den Parlamentsbauten zur Beheizung noch zur Kälteerzeugung mit Absorptionskältemaschinen benötigt wird, kann über Wärmetauscher und zwei Bohrungen mit ca. 300 Metern Tiefe in eine wasserführende Gesteinsschicht vor dem Reichstagsgebäude eingeleitet werden (Wärmespeicher). Hinzu kommen zwei Eisspeicher im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. In ca. 60 Metern Tiefe steht mit insgesamt 14 Bohrungen und einem max. Volumenstrom von 300 m³/h ein saisonaler Kältespeicher zur Versorgung des Technikverbundes mit Hochtemperaturkälte (Vorlauftemp. 14°C) zur Verfügung. Zur Flexibilisierung trägt auch der energetische Verbund zwischen den Gebäuden des Deutschen Bundestages im Spreebogen bei: Er gleicht die unterschiedlichen Bedarfsverläufe der einzelnen Gebäude aus und führt zu einer besseren Auslastung der Energieerzeugungsanlagen sowie der Kälte- und Wärmespeicher.

Unser Potential

Der Bundestag bezieht neben dem selbst erzeugten Strom auch Ökostrom aus dem öffentlichen Netz. Als Beitrag zur Netzstabilität reduzieren die Gebäude des Deutschen Bundestages in Zeiten großer Nachfrage ihren Verbrauch unter den Maximalwert. Darüber hinaus nutzt die Technik interne Flexibilitäten, um das öffentliche Netz zu entlasten – zum Beispiel die Eisspeicher im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus zur Kühlung in Spitzenzeiten. Der Deutsche Bundestag ist ein Beispiel für ein intelligentes Inselnetz, das durch die Kombination von Erzeugern und Speichern für mehr Stabilität im Stromnetz sorgt.

„Das Energiekonzept des Deutschen Bundestages ist ein Beispiel für die ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kombination von Maschinen, Anlagen und Übertragungssystemen der Energieerzeugung und -verwendung.“

Uwe Spangenberg

Unternehmensporträt

Das Reichstagsgebäude ist Sitz des deutschen Parlaments und Publikumsmagnet für Hunderttausende von Berlin-Besuchern. Beim Umbau in den 1990er-Jahren entstand ein Bauwerk, das in seiner Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Faktoren für Planer und Ingenieure vorbildlich sein sollte. Das Heiz- und Energiesystem besteht aus einer Kombination von Solartechnik und mechanischer Belüftung, der Nutzung des Untergrundes als saisonalem Kälte- und Wärmespeicher (Geothermie), Blockheizkrafttechnik, Kraft-Wärme-Kopplung und der Verwertung nachwachsender Rohstoffe. Ein ausgeklügeltes und effektives System regelt also: Strom, Wärme, Kälte, Be- und Entlüftung.

Weitere Flexibilisierungs-Beispiele:

Gläserne Molkerei

Transparenz über Energieverbräuche

Berliner Wasserbetriebe

Lastmanagement und Integration von Speichertechnologien bei Klärwerken

Berliner Stadtreinigung

Innovativer Einsatz von Elektromobilität

FLORIDA-EIS MANUFAKTUR GMBH

Einblick in die erste CO2-neutrale Eisherstellung Deutschlands.

Schaufenster WindNODE Lidl Schwarz Gruppe

GreenCycle Umweltmanagement GmbH

Effiziente Nutzung Erneuerbarer Energie im Handel.

Vattenfall Wärme Berlin

Umwandlung von Strom in Wärme

eZeit Ingenieure

Sektorkopplung auf Gebäude- und Quartiersebene.

BMW Group

Flexibilisierungs-Potentiale der BMW Group

CEMEX AG

Flexibilitäten in Abwärme und Mühlen.

Deutscher Bundestag

Ganzheitliches Energiekonzept für den Sitz des Parlaments