Lidl-Schaufensterfiliale der Schwarz Gruppe

Flexibel betriebene Kühlanlagen in mehr als 900 Filialen können nachts erneuerbaren Strom aufnehmen und so das Abschalten von Windkraftanlagen verhindern.

 

Unsere Chancen

Als Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe identifiziert GreenCycle Flexibilisierungspotenziale bei den technischen Einrichtungen in Kühl- und Heizpozessen von Lidl- und Kaufland-Filialen – von denen es alleine im WindNODE-Gebiet rund 900 Standorte gibt. Grundlage unserer Arbeit sind die Energiemanagementsysteme, die an allen Standorten genaue Daten über den Stromverbrauch im Tagesverlauf liefern. „Unser Ziel ist es, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Dafür wollen wir Strom aus erneuerbaren Energien dann nutzen, wenn dieser ins Netz drückt. Wir untersuchen, welche Geräte und Anlagen unserer Filialen, Märkte und Verteilzentren Strom in Form von Energie speichern können. Zusätzlich testen wir den Einsatz eines Batteriespeichers. Die festgestellten Speicherpotenziale werden auf der 2018 fertiggestellten Flexibilitätsplattform von WindNODE angeboten. Mit der Flexibilisierung der Stromabnahme werden wir helfen, Lastspitzen zu verringern. Aufgrund der Größe und Präsenz der Schwarz Gruppe können wir die erzielten Ergebnisse schnell skalieren und somit einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten.“

© Schwarz Gruppe

Highlights

– Rund 900 Standorte von Kaufland und Lidl im WondNODE-Gebiet können Flexibilitätspotenziale zur Energiespeicherung anbieten.

MW Flexibilisierungspotenzial alleine durch den netzdienlichen Betrieb der Kühlanlagen, die als thermischer Speicher fungieren

Unsere Flexibilität

Die größten Verbraucher in den Lidl- und Kaufland-Filialen sind die Backöfen und die Kühlräume, die rund 50 Kilowatt bzw. zwischen 10 und 40 Kilowatt elektrische Leistung benötigen. Bei den Backöfen gibt es kaum Flexibilisierungspotenzial – schließlich müssen die Brötchen fertig sein, wenn die Kunden sie kaufen wollen. Bei den Kühlräumen hingegen ist eine Lastverschiebung wegen ihrer Speichereigenschaft in Grenzen möglich: Bei einem Überangebot von erneuerbarem Strom können wir sie auf minus 30 Grad herunterkühlen und danach die Leistung der Kühlanlage für eine bis zwei Stunden um etwa 80 Prozent reduzieren. Wichtig ist nur, dass die Temperatur nicht über minus 24 Grad steigt. Diese Abfolge von Herunterkühlen und zeitweiser Leistungsverringerung können wir mehrmals pro Nacht wiederholen (im Zeitraum zwischen 22 und 5 Uhr). Tagsüber ist das nicht möglich, weil wir wegen des Arbeitsschutzes nicht unter minus 24 Grad kühlen dürfen. Neben den Kühlräumen in den Filialen könnten in Zukunft auch unsere Logistikzentren Flexibilität anbieten: In ihnen setzen wir zahlreiche E-Fahrzeuge wie etwa Gabelstapler ein, die heute alle gleichzeitig nachgeladen werden. Auch dieser Vorgang ließe sich so steuern, dass wir nur in Zeiten eines großen Stromangebotes erneuerbarer Energie aus dem Netz beziehen.

Unser Potential

Rechnet man das Flexibilisierungspotenzial der Kühlräume in allen Filialen zusammen, kommt man auf rund 50 Megawatt alleine im WindNODE-Gebiet. An einem Standort in Berlin testen wir mit Hilfe eines Batteriespeichers gerade, welche Auswirkungen die Flexibilisierung auf unsere technischen Anlagen hat. Falls sich der Ansatz bewährt, könnten wir ihn in Zukunft sogar deutschland- bzw. europaweit einsetzen.

„Die Gestaltung der Energiewende ist für die Schwarz Gruppe Chance und Herausforderung zugleich. Mit den Energiespeicher-Kapazitäten unserer Filialen und Märkte können wir zur Netzstabilität beitragen. Unsere Größe ermöglicht es uns, Erkenntnisse aus dem Projekt WindNODE schnell zu skalieren.“

Thomas Tappertzhofen

Geschäftsführer, GreenCycle Umweltmanagement GmbH

© Schwarz Gruppe

Unternehmensporträt

GreenCycle ist ein führendes unter den weltweit tätigen Entsorgungsunternehmen und ein Innovationstreiber für Technologien, Systeme und Prozesse in den Bereichen Wertstoff- und Energiemanagement, Umweltdienstleistungen und Logistiklösungen innerhalb der Schwarz Gruppe aus Neckarsulm.
Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und verwertet heute mit seiner Tochterfirma PreZero Wertstoffmanagement rund 4 Mio. Tonnen Wertstoffe pro Jahr. Zusätzlich liefern die Experten der GreenCycle Lösungsansätze zur Gestaltung der Energiewende. Darüber hinaus werden aus Neckarsulm über 2 Millionen Kunststoffladungsträger mit eingebauter RFID-Technik gesteuert, die speziell auf die Bedürfnisse des Handels abgestimmt sind. GreenCycle zeichnet sich durch seine Offenheit für nachhaltige Entwicklungen aus und unterstützt Wissenschaft, Forschung und Start-Ups bei der Weiterentwicklung neuer Ideen und Technologien.
GreenCycle ist Teil von REset Plastic, der Plastikstrategie der Schwarz Gruppe. Der ganzheitliche Ansatz reicht von der Vermeidung, über Design, Recycling und Beseitigung bis hin zu Innovation und Aufklärung. Dadurch wird der Einsatz von Plastik reduziert und Kreisläufe geschlossen.

Weitere Flexibilisierungs-Beispiele:

Gläserne Molkerei

Transparenz über Energieverbräuche

Berliner Wasserbetriebe

Lastmanagement und Integration von Speichertechnologien bei Klärwerken

Berliner Stadtreinigung

Innovativer Einsatz von Elektromobilität

FLORIDA-EIS MANUFAKTUR GMBH

Einblick in die erste CO2-neutrale Eisherstellung Deutschlands.

Schaufenster WindNODE Lidl Schwarz Gruppe

GreenCycle Umweltmanagement GmbH

Effiziente Nutzung Erneuerbarer Energie im Handel.

Vattenfall Wärme Berlin

Umwandlung von Strom in Wärme

eZeit Ingenieure

Sektorkopplung auf Gebäude- und Quartiersebene.

BMW Group

Flexibilisierungs-Potentiale der BMW Group

CEMEX AG

Flexibilitäten in Abwärme und Mühlen.

Deutscher Bundestag

Ganzheitliches Energiekonzept für den Sitz des Parlaments